Ambulantes Therapiezentrum Hämatologie / Onkologie Offenburg

„Gute Behandlung im Netzwerk“

Stationäre Aufenthalte von Krebspatienten waren bis vor wenigen Jahren üblich, damit sie zum Beispiel mit einer Chemotherapie per Infusion behandelt werden konnten. Dank neuer Therapiemethoden und der Einbindung des sozialen Umfeldes des Betroffenen können die Patienten heute nahezu immer ambulant behandelt werden und in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben. Dr. Marianne Müller und Dr. Bernhard Linz erkannten diesen Trend früh und gründeten im November 2005 die erste freiberufliche Schwerpunktpraxis für Hämatologie und Onkologie sowie Palliativmedizin in Offenburg im Ortenaukreis.

Nah und umfassend

Von Anfang an suchten Dr. Marianne Müller und Dr. Bernhard Linz Kontakt mit ihren Kollegen aus dem örtlichen Krankenhaus, den niedergelassenen Ärzten, den Sozialdiensten und dem ambulanten und stationären Hospiz, um eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten. „Gerade im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf sind lange Anfahrtswege für die Patienten häufig sehr beschwerlich“, erklärt Linz. „Zunächst stellt ein Arzt im Krankenhaus oder in einer Praxis die Erstdiagnose“, erläutert Müller den Prozess. „In regelmäßigen Tumorkonferenzen werden unter Beteiligung aller Spezialisten die Therapien erarbeitet und in unserem Therapiezentrum umgesetzt. Im flächengrößten Landkreis Baden-Württembergs sind jedes Jahr ca. 2.450 Menschen erstmalig von einer bösartigen Erkrankung betroffen. Deshalb macht dieses Vorgehen besonders viel Sinn und bietet den Patienten eine wohnortnahe Betreuung.“

Partnerschaftlich in die Zukunft

Die Entwicklung der Praxis gab den beiden Gründern Recht. Mittlerweile wurden mehr als 11.000 Patienten behandelt, 20 Mitarbeiter finden einen sicheren Arbeitsplatz, eine Zweigstelle in Achern wurde in diesem Jahr eröffnet. Der Bedarf wird auch in Zukunft gegeben sein. Da es immer mehr ältere Menschen geben wird, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland bis 2020 auf über 500.000 pro Jahr steigen wird.
 
Auch die Struktur der Praxis veränderte sich. Schon 2006 stieg der damalige Oberarzt und heutige Chefarzt des Klinikums Offenburg und Leiter des onkologischen Zentrums der Ortenau, Dr. Andreas Jakob, als Partner in die Praxis ein. Durch die Einbindung von Dr. Ursula Groh, die dem Medizinischen Versorgungszentrum angehört, und Dr. Henning Pelz als weiteren Partner im September 2012 kann die Praxis heute die komplette Palette an ambulanten Therapien für Menschen mit bösartigen Tumoren anbieten.

„Für jeden Patienten gibt es bei uns auf ärztlicher und pflegerischer Seite einen festen Ansprechpartner“, erläutert Linz. Die enge Kooperation mit den Klinikärzten und dem für innovative Konzepte offenen Ortenau Klinikum hat Modellcharakter und ist zukunftsweisend. Die Patienten können nahtlos weiterbetreut werden, wenn sie aus der Klinik kommen, und bei Komplikationen können sie ohne Informationsverlust wieder in der Klinik aufgenommen werden.

Ein Klima, das alle stärkt

Ein weiteres wesentliches Motiv, die Praxis zu gründen, war für Müller der Wunsch, sich die Zeit für die Patientenbetreuung nehmen zu können, die ihrer Meinung nach angemessen ist. Heute arbeitet sie an fünf Tagen in der Woche, an zwei Tagen hält sie noch Notfalltermine vor für Patienten, die kurzfristig eine Beratung benötigen. Ist sie bei dieser großen Arbeitsbelastung nicht vom Regen in die Traufe geraten? „Keineswegs“, wehrt die Medizinerin entschieden ab, „hier bin ich am richtigen Platz! Das spüre ich auch im Umgang mit den Patienten.“ Die enge personelle und räumliche Vernetzung, die regelmäßigen Supervisionen und das gute Arbeitsklima ermöglichen es, den Herausforderungen im Umgang mit den Schwerstkranken gewachsen zu sein.

Weitere Bilder der Preisträgerinnen und Preisträger und der Preisverleihung finden sie im Bereich Presse

Kontaktadresse

Ambulantes Therapiezentrum Hämatologie / Onkologie Offenburg
Ebertplatz 12a
77654 Offenburg

Tel. 0781 / 970 593-0
www.onkologie-offenburg.de