Oettinger GmbH, Malsch

„Wir machen das, was wir gut können.“

Als Catrin und Robert Oettinger sich kennenlernten, kamen sie zunächst ins Schwimmen: Beide übten bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) ein Ehrenamt aus und zogen von da an ihre Bahnen nebeneinander, zunächst nur privat, später im gemeinsamen Unternehmen. Robert Oettinger hatte die Oettinger GmbH in Malsch noch während seines Studiums im Jahre 2006 gegründet, „aus Liebe zu den Maschinen“, wie er sagt.

Unternehmertum liegt im Blut

Das Unternehmen ist auf Abbruch, Verwertung sowie auf den Tankstellenbau spezialisiert. „Wir machen das, was wir gut können“, formuliert es Robert Oettinger. Was das Thema Bauen und das Leben als Unternehmer betrifft, haben beide positive Vorbilder: Robert Oettingers Großvater war Bauunternehmer, Unternehmertum liegt bei Catrin Oettinger ebenfalls in der Familie. „Doch unsere Firma hat mein Mann von null aufgebaut“, betont Catrin Oettinger. Sie hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim studiert und im Unternehmen ihres Mannes ihre Diplomarbeit zum Thema Fachkräftemangel geschrieben. Das Potenzial habe sie sogleich erkannt und sich eingebracht. Und damit hatten sie die beiden wichtigsten Komponenten, die ein Unternehmen aus ihrer Sicht braucht, zusammengebracht: die technische und die kaufmännische.

Die menschliche Komponente zählt

Catrin Oettinger selbst fühlt sich vor allem motiviert durch die Menschen, die in ihrer Firma arbeiten. „Mich fasziniert bis heute, was Mitarbeiter zu leisten imstande sind, wenn sie sich mit dem Unternehmen identifizieren“, beschreibt sie ihre Begeisterung für ihre Arbeit, „denn sie machen letztlich den Erfolg aus.“ Arbeitsschutz und die Gesundheit der Angestellten genießen deshalb einen hohen Stellenwert. Eine Frage der Haltung, aber auch der nachhaltigen Entwicklung, wie Catrin Oettinger findet. Sie denkt in Teamstrukturen: „Eine anweisungsorientierte Mitarbeiterführung würde heute nicht mehr funktionieren. Aber sie würde auch unserer Philosophie widersprechen.“

Nicht zuletzt diese Einstellung hat dazu beigetragen, dass der Abbruchspezialist stetig gewachsen ist. 60 Beschäftigte finden hier inzwischen Arbeit, die Niederlassung in Stuttgart soll bis spätestens Anfang 2017 realisiert sein, weitere im Rhein-Neckar-Gebiet und in Glauchau in Sachsen sind in der Planung. Um auch hier erfolgreich zu sein, sieht Catrin Oettinger klar den Menschen und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt: „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern setzen wir auch im Verhältnis zum Kunden fort.“

Gut aufgestellt

Natürlich muss das Kernangebot auch in Zukunft stimmen: Dazu gehören eine weiterhin kontinuierliche Modernisierung, zum Beispiel durch den Einsatz von Abbruchrobotern und Elektrobaggern, Drohnen zur Vermessung der Grundstücke, und eine konsequente Konzentration auf den Bereich des Spezialabbruchs. Damit erbringen die Bauexperten eine für die nachhaltige ökologische Erneuerung des Gebäudebestands strategisch wichtige Vorleistung und sind damit gut aufgestellt für die weitere Expansion.

Vielseitig engagiert

Ob die beiden als Paar auch einmal andere Themen als ihren Job finden? „Am Anfang war es schon so, dass wir fast ausschließlich über die Firma gesprochen haben“, gibt Catrin Oettinger zu. Aber die beiden haben ja noch zwei Kinder, die zu Recht ihren Anteil am Leben fordern. Nach wie vor sind sie zudem im Ehrenamt bei der DLRG aktiv, beteiligen sich an der Nachwuchsausbildung. Seit Anfang dieses Jahres sind beide zum ehrenamtlichen Richter am Arbeitsgericht berufen. Ebenfalls in Planung: eine Stiftung, mit der sie straffällig gewordene Menschen und Langzeitarbeitslose wieder in den Markt integrieren möchten. „Das Potenzial dieser Menschen“, so Catrin Oettinger, „dürfen wir nicht einfach ungenutzt lassen. Diese Leute werden gebraucht.“


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