SKILLQUBE, Wiesloch

Selfmade

Die Situation einschätzen, präzise Anweisungen geben und lebenserhaltende Maßnahmen sicher umsetzen: „Das sieht so selbstverständlich aus – dabei ist es alles andere als das“, erklärt Georg Hirsch die Arbeit der Rettungsteams. „Bei Unfällen und akuten Erkrankungen müssen sie unter hohem Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen und umsetzen.“ Er weiß, wovon er spricht, schließlich ist er seit dem zehnten Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr. Bei einem Alarm lässt er alles stehen und liegen, um Menschen aus gefährlichen Situationen zu retten. „Leben retten gehört bei uns zur Firmen-DNA“, schmunzelt Ehefrau Julia Hirsch, die 2013 gemeinsam mit Georg Hirsch die Skillqube GmbH in Wiesloch gegründet hat. Der Zweck des Unternehmens ist es, Lebensretterinnen und Lebensretter auf ihre Aufgaben vorzubereiten, oder, wie die 28-jährige Kauffrau es ausdrückt: „Wir bieten Training, Simulation und Technologie für Hilfsorganisationen, Kliniken und Universitäten.“

Diese drei Säulen des Unternehmens sind organisch gewachsen und ergänzen sich. In den Trainings wird die Zusammenarbeit in Stresssituationen geübt. Damit alles möglichst praxisnah ist, bietet Skillqube neben lebensechten Simulationspuppen auch Geräte wie z.B. Beatmungs- und EKG-Monitore an, die Vitalwerte von verletzten oder erkrankten Personen darstellen. „Wie bei einem Flugsimulator für Piloten üben die Rettungskräfte praxisnah, im Notfall richtig zu reagieren“, vergleicht Georg Hirsch. Nach und nach hat sich dann als dritte technologische Säule die Software, mit der die Geräte programmiert sind, etabliert. „Sie wird über eine Cloud den Skillqube-Kunden zur Verfügung gestellt und ermöglicht ihnen, selbstständig realistische Trainings für ihre Teams zu konzipieren und durchzuführen“, erläutert der 40-Jährige, der als Notfallsanitäter ausgebildet ist.

Einen weiten Weg haben die beiden zurückgelegt, seit sie die Gründung am heimischen Esszimmertisch beschlossen. „Unsere Firma ist komplett selfmade“, erläutert Julia Hirsch. Alles, was sie auf der hohen Kante hatten, haben sie in das Unternehmen eingebracht. Auch den weiteren Aufbau stemmen sie ohne Fremdkapital: „Was reinkommt, reinvestieren wir in die Skillqube GmbH.“ Mittlerweile finden über 30 Beschäftigte und vier Auszubildende im Unternehmen interessante und zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Dass die Woche oft 50 bis 60 Arbeitsstunden hat und man auch im Urlaub ständig erreichbar ist, macht ihnen nichts aus. „Am Ende eines Arbeitstages wieder dazu beigetragen haben, Leben zu retten, ist ein großartiges Gefühl“, meint Julia Hirsch. Und Georg Hirsch ergänzt: „Nicht nur klatschen auf dem Balkon, sondern wirklich etwas verändern – das ist faszinierend.“ So wie Georg Hirsch engagieren sich auch viele Beschäftigte ehrenamtlich bei Organisationen wie dem Malteser Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz, der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft und den Freiwilligen Feuerwehren der Region und bringen damit wertvolles Praxiswissen in das Unternehmen ein.

Die Aufgaben werden indes nicht weniger. Geplant ist die weitere Internationalisierung des Geschäfts. „Hier sind wir mit unserer ‚Software as a Service‘ über die Cloud sehr gut aufgestellt“, ist das Paar überzeugt. Zudem möchten sie ihre Kundschaft neben dem Training verstärkt auch bei der Ausbildung von Rettungskräften unterstützen. Wachstums­potenzial also für Skillqube: „Wir sind ein Hidden Champion der Patientenversorgung!“

www.skillqube.de

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