Land und L-Bank vergeben den Landespreis für junge Unternehmen 2012
Ministerpräsident Kretschmann: Preisträger beweisen Herzblut und Verantwortungsbereitschaft
Kinder in Bewegung bringen: das ist das Ziel der KuKuk GmbH aus Stuttgart. Die Gründer Bernhard Hanel, Robin Wagner und Bernwart Engelen planen und realisieren einzigartige Erfahrungs- und Spielräume für Kinder, zum Beispiel in Kindergärten, auf Spielplätzen oder in Kliniken. Für ihre Leistungen als Unternehmer, aber auch für ihr soziales und ökologisches Engagement wurden die beiden Künstler Hanel und Wagner und der Volkswirt Engelen jetzt mit dem Landespreis für junge Unternehmen 2012 ausgezeichnet: Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, beglückwünschten die Sieger am 8. November 2012 vor 400 Gästen bei der feierlichen Preisverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart.
Den zweiten und dritten Platz belegten die internetstores GmbH aus Esslingen und die SYS Systemfiltration GmbH aus Tuttlingen. Die lemonfish GmbH aus Plüderhausen bei Schorndorf erhielt den in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Zusatzpreis für Kleinstunternehmen.
466 baden-württembergische junge Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen hatten sich an dem mit 100.000 Euro dotierten Wettbewerb, der alle zwei Jahre vom Land und von der L-Bank ausgeschrieben wird, beteiligt. „Baden-Württemberg steckt voller kreativer Menschen mit innovativen Ideen und lebendigem Unternehmergeist. Die Anzahl und Qualität der eingereichten Bewerbungen sind dafür ein hervorragender Beweis“, freute sich Kretschmann, der Schirmherr des Wettbewerbs ist.
Die Top-10-Unternehmen setzten sich mit hervorragenden Bewerbungen und professionellen Präsentationen an die Spitze eines spannenden Teilnehmerfeldes. „Diese jungen Firmen zeichnen sich nicht nur durch ihren wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch durch eine hohe soziale Kompetenz aus“, erklärte Brand. So reisen KuKuk-Mitarbeiter jedes Jahr in ein Krisengebiet, gestalten dort Plätze für Kinder und verschönern ihnen den häufig schwierigen und tristen Alltag. Auch die anderen Preisträger engagieren sich in ähnlichen Projekten: internetstores mobilisiert Kinder in Afrika mit gebrauchten Fahrrädern; lemonfish setzt sich für die Resozialisierung strafgefangener Frauen ein. „Dies sind nur drei von vielen Beispielen sozialer Verantwortung, die baden-württembergische Unternehmen weit über den Tellerrand ihres Unternehmens hinaus übernehmen“, so Brand.
Beeindruckt waren Jury und Schirmherr von den zahlreichen ökologischen Initiativen der jungen Unternehmen. Exemplarisch dafür steht das Unternehmen VAUDE, das sich die nachhaltige und ressourcenschonende Produktion auf die Fahnen geschrieben hat. „Die Bewerberinnen und Bewerber zeigen, dass ihnen der Umweltschutz wichtig ist - etwa durch die Verwendung regionaler Produkte, nachwachsender Rohstoffe und den sparsamen Umgang mit Energie“, sagte Ministerpräsident Kretschmann und fasste seine Eindrücke vom Landespreis 2012 zusammen: „Es imponiert mir, mit welchem Herzblut, aber auch mit welcher großen Verantwortungsbereitschaft die jungen Gründerinnen und Gründer ihre Unternehmen aufgebaut haben.“
Hintergrund:
Der Landespreis für junge Unternehmen wurde bereits zum 9. Mal vom Land und von der L-Bank vergeben. Die Auszeichnung rückt die Leistungsstärke und Kreativität junger baden-württembergischer Unternehmer, aber auch deren soziales und ökologisches Engagement in den Mittelpunkt. Teilnehmen konnten Unternehmen, die nach dem 1. Januar 2001 gegründet wurden. Mit den ausgelobten Geldpreisen in Höhe von insgesamt 100.000 Euro gehört der Landespreis zu einem der am höchsten dotierten Wettbewerbe für junge Unternehmen in Deutschland. Die Unternehmer auf den ersten drei Plätzen sowie der Preisträger für das beste Kleinstunternehmen bekamen Geldpreise. Die sechs weiteren Top-10-Unternehmen erhielten Sachpreise und Urkunden.
Die Top-10-Unternehmen im Überblick (ausführliche Unternehmensporträts unterhalb der Presseinformation):
Landespreisträger 1 bis 3
Erster Landespreisträger
- Die Spielplatzkünstler: KuKuk GmbH aus Stuttgart
(www.zumkukuk.de)
Zweiter Landespreisträger
- Auf Wachstumskurs: internetstores GmbH aus Esslingen
(www.internetstores.de)
Dritter Landespreisträger
- Die Ölverbesserer: SYS Systemfiltration GmbH aus Tuttlingen
(http://systemfiltration.de)
Zusatzpreis für Kleinstunternehmen
- Nachhaltig kultig: lemonfish GmbH aus Plüderhausen bei Schorndorf
(www.lemonfish.de)
Die weiteren Top-10-Unternehmen in alphabetischer Reihenfolge
- Die Betonschützer: IONYS AG aus Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe
(www.ionys.de) - Aufgespannt: Magic Sky Schirmsysteme GmbH aus Esslingen
(www.magic-sky.eu) - Dornröschenschlaf beendet: Ölmühle Illingen (Enzkreis)
(www.oelmuehle-illingen.de) - Die Vorbereiter: plasma technology GmbH aus Herrenberg
(www.plasmatechnology.de) - Green Outdoor: VAUDE Sport GmbH & Co. KG aus Tettnang
(www.vaude.com) - Die Klassenbesten: Yaez Verlag GmbH in Stuttgart
(www.yaez-verlag.de)
Schirmherr des Landespreises für junge Unternehmen
- Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Die Mitglieder der Endjury
- Dr. Dr. Saskia Biskup, Geschäftsführerin CeGaT GmbH
- Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank
- Daniela Eberspächer-Roth, Geschäftsführerin Profilmetall GmbH und 1. Landespreisträgerin 2010
- Gisela Erler, Staatsrätin im Staatsministerium Baden-Württemberg
- Ingrid Felgenträger, Landessenderdirektorin SWR Baden-Württemberg
- Prof. Dr. Rolf Güdemann, Leiter des Steinbeis-Transferzentrums für Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim
- Peter Hofelich, Beauftragter für Mittelstand und Handwerk beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg
- Martin Hubschneider, Vorstandsvorsitzender der CAS Software AG
- Dr. Peter Kulitz, Präsident Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag
- Alfred Theodor Ritter, Vorsitzender der Geschäftsführung und Miteigentümer der Alfred Ritter GmbH & Co. KG
- Walter Tschischka, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald
Alle Texte sowie druckfähige Fotos zur Illustration Ihrer Beiträge stehen unter www.landespreis-bw.de/presse zum Download bereit.
Die Unternehmensporträts der Top-10-Unternehmen 2012
Die Landespreisträger 1 bis 3
Die Spielplatzkünstler: KuKuk GmbH aus Stuttgart
Der Firmenname steht für Kunst, Kultur und Konzeption und beschreibt damit treffend die Leistungen des KuKuk-Teams: Das 2004 gegründete Stuttgarter Unternehmen entwickelt, plant und baut europaweit einzigartige Erfahrungs- und Spielräume für Kinder und Jugendliche. Die Gründer Bernhard Hanel, Robin Wagner und Bernwart Engelen motivieren dabei die jungen Menschen mit künstlerischen Elementen zu mehr Bewegung. Damit sich später nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen wohlfühlen, beziehen die Mitarbeiter von KuKuk alle Beteiligten bereits in der Planungsphase mit ein.
Der Erfolg stellte sich nach der Gründung schnell ein. Jeder realisierte Raum war eine Empfehlung an die Entscheider in Kommunen, Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen und Kliniken. Auch therapeutische Einrichtungen und Kindergärten für körperbehinderte Kinder wurden auf das Unternehmen aufmerksam. Heute ist das Team aus 20 Künstlern, Architekten, Landschaftsarchitekten, Schreinern, Pädagogen und Betriebswirten mit über 70 laufenden Projekten voll ausgelastet.
Ihr soziales Engagement leben Hanel und Wagner auch im KuKukKultur e.V., zu dessen Gründungsmitgliedern sie zählen. Dieser Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Spielräume in Krisengebieten zu schaffen. Jedes Jahr organisieren die Mitglieder eine Reise in ein Land wie Nepal, Bosnien und Herzegowina oder Rumänien und bringen – in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen – Farbe in das sonst oft triste Leben der dortigen Kinder. Alle Beteiligten spenden dafür ihre Arbeitszeit. (www.zumkukuk.de)
Auf Wachstumskurs: internetstores GmbH aus Esslingen
Bereits 2003 gründete René Marius Köhler im Alter von nur 20 Jahren die Firma internetstores und baute sie innerhalb weniger Jahre zu einem millionenschweren E-Commerce-Unternehmen aus. „Dabei profitierte ich sehr von meinem Vater, der mir zum Einschlafen keine Geschichten vorlas, sondern lieber mit mir über Geschäftsideen diskutierte“, blickt der Gründer schmunzelnd zurück. Über Online-Shops verkauft die Firma in Deutschland und einigen europäischen Ländern Fahrräder, Fitnessgeräte, Outdoor-Equipment und Möbel. Dabei werden nicht einfach nur Produkte verkauft. „Wir sind die moderne Interpretation des Fachmarkts“, erläutert Köhler das Geschäftsmodell seines Unternehmens, „und betreiben zum Beispiel eine umfangreiche eigene Lagerhaltung, was für ein Online-Unternehmen nicht selbstverständlich ist.“
Mehr als 250 Mitarbeiter mit einem Altersdurchschnitt von 27 Jahren sind mittlerweile im Unternehmen tätig. Köhler möchte jedem ermöglichen, sich mit seinen Aufgaben weiterzuentwickeln. „internetstores ist ein Unternehmen, in dem sich junge Menschen zusammengefunden haben, die etwas erreichen wollen“, fasst Köhler den Spirit der Mitarbeiter zusammen.
Vom Erfolg des Unternehmens profitiert auch die Region: Um die Expansionspläne realisieren zu können, hat der schwäbische Gründer bereits fünf Millionen Euro in den Standort Esslingen investiert. Zudem setzt er sich für soziale Belange ein. So startete er den Spendenaufruf ReCycle. Damit sammelte er mehr als 1.000 nicht mehr benötigte Räder, ließ sie auf eigene Kosten instand setzen und verschenkte sie schließlich an südafrikanische SOS-Kinderdörfer. Mit seinen Mitarbeitern rüstete er vor Ort auch eine Werkstatt aus und veranstaltete Reparaturkurse, um die Nachhaltigkeit seines Engagements zu sichern. (www.internetstores.de)
Die Öl-Verbesserer: SYS Systemfiltration GmbH aus Tuttlingen
„Eine erfolgreiche Innovation für eine konservative Zielgruppe“ nennt Andreas Schmidt stolz seinen neuartigen Frittierölfilter, mit dem er 2001 die SYS Systemfiltration GmbH gegründet hat. In Gaststätten, Kantinen, Hotels und an allen anderen Orten, an denen Lebensmittel frittiert werden, kommt der Filter zum Einsatz. Er reinigt Öle und Fette von Mikropartikeln, Schweb- und Bitterstoffen, verbessert damit die Güte und verlängert deren Verwendbarkeit. Ein zusätzliches Messgerät zeigt den optimalen Zeitpunkt zum Wechsel des Öls an. Die Kunden optimieren mit diesen Produkten den Geschmack und die Qualität ihrer Lebensmittel, sie sparen Rohstoffe und verringern ihre Kosten um bis zu 50 Prozent. Für seine Innovation erhielt das Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel 2011 den renommierten Euro-Toques Technik Award.
Die ersten Geräte montierte Schmidt noch selbst. „Heute beschäftigen wir über 30 Mitarbeiter und vertreiben unsere Filter über Partnerunternehmen in mehr als 100 Ländern.“ (http://systemfiltration.de)
Zusatzpreis für Kleinstunternehmer
Nachhaltig kultig: lemonfish GmbH aus Plüderhausen bei Schorndorf
Ungewöhnliches Design, die Verwendung von gebrauchten Materialien und soziales Engagement fügen sich in den Taschen von Alexandra Dittrich und Bettina Burchard zu einer einzigartigen Kombination. Der Erfolg der Unternehmerinnen spricht für sich: „Bei der ersten Präsentation, der Kollektion Unsere Kameraden im Jahr 2007 war innerhalb kurzer Zeit alles ausverkauft. Heute produzieren wir 15.000 Taschen und Accessoires im Jahr“, freut sich Burchard.
Die beiden Gründerinnen hatten sich während ihres Industriedesign-Studiums kennengelernt und nach einigen Jahren Berufserfahrung in internationalen Unternehmen beschlossen, sich selbstständig zu machen. Das Geschäftsmodell setzt auf Nachhaltigkeit und Kontraste: Anders als Fabrikware aus Fernost, werden die Taschen aus dem groben Stoff alter Seesäcke der Bundeswehr gefertigt und per Hand veredelt mit bunten, verspielten Borten und Applikationen. „Jede Tasche ist ein Unikat, durch die Gebrauchsspuren ebenso wie durch die Verzierungen, die Kombination mit unseren funktionalen Innenleben ist ebenso einzigartig“, verrät Burchard.
Damit hatte die Kreativität der Unternehmerinnen noch kein Ende: Sie vergaben Nähaufträge an ein Frauengefängnis in ihrem nahen Umfeld und sind noch heute von der Zusammenarbeit begeistert. „Die Frauen sind außerordentlich engagiert – sie spüren, dass ihre Arbeit wichtig ist“, berichtet Dittrich. Nach und nach kamen weitere Justizvollzugsanstalten sowie Behindertenwerkstätten dazu. Schließlich wurden die ersten Näherinnen aus der Haft entlassen, und auch die Unternehmerinnen gingen einen Schritt weiter: Heute beschäftigen sie drei ehemalige Insassinnen und unterstützen damit ihre Resozialisierung. Für ihr soziales Engagement erhielt Dittrich und Burchard bereits im August 2012 einen Sonderpreis beim renommierten Home & Trend Award. (www.lemonfish.de)
Die weiteren Top-10-Unternehmen in alphabetischer Reihenfolge
Die Betonschützer: IONYS AG aus Eggenstein-Leopoldshafen
Die 2008 gegründete IONYS AG bringt Wissenschaftler aus der Bauchemie, Bauingenieure, Geschäftsentwickler und Frühphaseninvestoren an einen Tisch. Das Ziel: die gemeinsame Entwicklung neuartiger Baustoffe, die leistungsfähiger, umweltfreundlicher und deutlich wirtschaftlicher sein sollen als herkömmliche Werkstoffe.
Ein Beispiel für eine Innovation von IONYS ist ein Gel zur Tiefenhydrophobierung, das auf Stahlbetonflächen aufgebracht wird und die Lebensdauer von Brücken und Gebäuden erheblich verlängert. „Wenn durch unsere Werkstoffe Bauwerke deutlich länger genutzt werden können, erfüllen wir damit auch den Anspruch auf Nachhaltigkeit“, so Prof. Dr. Andreas Gerdes, einer der Unternehmensgründer. Gleichzeitig wird dadurch der finanzielle Spielraum der meist öffentlichen Auftraggeber deutlich erhöht.
Das Konzept ist bis heute einzigartig und funktioniert vor allem auch deshalb, weil der Standort im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) alle notwendigen Ressourcen bietet: die unmittelbare Nähe zur Spitzenforschung, die erforderliche Infrastruktur sowie hochqualifizierte Absolventen, die als Mitarbeiter gewonnen werden können. „Im Umfeld des KIT entstehen Spitzenleistungen, weil hier ein Rad ins andere greift und das jeweils benötigte Know-how immer nur wenige Schritte entfernt ist“, so Gerdes. Um Studenten frühzeitig an das Unternehmen heranzuführen, werden Themen für Bachelor- und Masterarbeiten sowie für Dissertationen angeboten. Nicht nur für sein Unternehmen ist ihm diese Nachwuchsarbeit wichtig: „Unser Land braucht diese Talente, sie müssen deshalb eine attraktive berufliche Perspektive erhalten.“ (www.ionys.de)
Aufgespannt: Magic Sky Schirmsysteme GmbH aus Esslingen
„Die Veranstaltung wird von einem Magic Sky Schirmsystem überdacht.“ Dieser Hinweis bei Veranstaltungen wie dem Kirchentag, der deutschen Tourenwagenmeisterschaft oder der Tour de Ländle des SWR zeigt den Besuchern, dass der Event auf keinen Fall ins Wasser fallen wird. Entwickelt, produziert, vermietet und verkauft werden die Leichtbau-Membranschirme von der 2002 von Georg Chatzakos gegründeten Magic Sky Schirmsysteme GmbH aus Esslingen.
Das Besondere daran: Die Schirme schützen so gut wie ein Zelt, erhalten aber den Freiluftcharakter der Veranstaltung. Insgesamt können bis zu 2.500 Menschen unter den über 1.000 Quadratmeter großen Schirmen Schutz finden – und das bei einer Aufbauzeit von nur fünf Stunden. „Leicht, schnell und gleichzeitig sicher ist die Kombination, die bei unseren Kunden gut ankommt“, erläutert der aus Griechenland stammende Gründer. Bei der Entwicklung hat er sich Unterstützung von der Technischen Universität Stuttgart sowie dem TÜV Südwest geholt, um die überdimensionalen Schirme mit einem Durchmesser von bis zu bis 36 Metern genehmigungsfähig zu gestalten.
Die Umsätze in den letzten fünf Jahren zeigen ein starkes und kontinuierliches Wachstum. Bemerkenswert ist auch die schnelle Internationalisierung des Unternehmens, das mit seinen Vertriebspartnern schon in zwölf Ländern präsent ist. Die Mitarbeiter in der Entwicklung suchen derzeit nach Wegen, wie die Schirme mit noch weniger Material noch haltbarer und umweltverträglicher produziert und entsorgt werden können. Wie die weitere Unternehmensentwicklung verlaufen wird? „Nur der Himmel ist unser Limit“, scherzt Chatzakos zuversichtlich. (www.magic-sky.eu)
Dornröschenschlaf beendet: die Ölmühle Illingen
Jahrzehntelang befand sich die Ölmühle Illingen im Dornröschenschlaf, ihr drohte wie so vielen anderen Mühlen in Deutschland der Verfall. Erst als Ulrich und Helga Krauth sie 2002 unter Erhaltung der gesamten Originaleinrichtung von 1904 restaurierten, konnte nach fast 40 Jahren wieder auf traditionelle Weise kaltgepresstes Öl hergestellt werden. 2010 übernahm der Gesundheitswissenschaftler Jürgen Krauth die Mühle von seinen Eltern und produziert seitdem in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten als eine echte regionale Delikatesse hochwertiges Walnusskernöl.
Inzwischen floriert der Betrieb und die traditionelle Lohnpressung wie eh und je: Privatkunden liefern ihre Walnusskerne an und lassen diese zu ihrem eigenen Öl verarbeiten. „Wir garantieren jedem Kunden, dass seine Nusskerne separat gepresst werden“, erläutert der erfolgreiche Übernehmer. „Die Anlieferung, die Pressung und die Entgegennahme des abgefüllten Öls ist für viele Kunden ein sehr emotionales Erlebnis.“ Die Nachfrage ist mittlerweile so groß, dass Interessenten ein halbes Jahr auf ihren Presstermin warten müssen.
Daneben produziert Krauth weitere Speiseöle zum Beispiel aus Mohn- und Leinsaat. Die Rohstoffe liefert ein Bio-Landwirt aus der Nähe von Illingen. Für die Gewinnung dieser Öle wurde ein neuer Produktionsbereich mit einer Schneckenpresse eingerichtet – Tradition und Moderne geben sich in dem Illinger Betrieb also die Hand.
Schon heute, zwei Jahre nach der Übernahme, hat sich das Konzept als lukrativ und ausbaufähig erwiesen. Vier Arbeitsplätze sind bisher entstanden. Systematisch betreibt Krauth die Erweiterung des Unternehmens: „Der Ausbau unserer Besucher- und Verkaufsräume wird noch in diesem Jahr fertig gestellt.“
Vor der Übernahme der Ölmühle hatte Krauth als Projektleiter bei einer renommierten Stiftung einen anspruchsvollen und sicheren Arbeitsplatz. Und wie fühlt er sich heute als Unternehmer? „Wie erwartet, war der Wechsel in die Selbständigkeit ein großer Sprung für mich, den ich bis heute aber noch keine Sekunde bereut habe.“ (www.oelmuehle-illingen.de)
Die Vorbereiter: plasma technology GmbH aus Herrenberg
Wenn Oberflächen aus Metall, Kunststoff und Glas beschichtet oder beklebt werden sollen oder besonders rein sein müssen, ist eine komplizierte Vorbehandlung notwendig. Die plasma technology GmbH aus Herrenberg-Gültstein nutzt dafür ionisiertes Gas, so genanntes Plasma. Damit werden zum Beispiel die Metalloberflächen gereinigt, die in Medizingeräten zum Einsatz kommen, oder Karosserien für die Lackierung vorbehandelt.
Diese Dienstleistung bietet die 2008 von Jeanette und Jörg Daniel Eisenlohr gegründete plasma technology mittels Verfahren aus der Niederdruck-Plasmatechnik und Oberflächentechnik an. „Manche Kunden haben es besonders eilig und erwarten Entwicklungszeiten von 14 Tagen“, so Eisenlohr. „Da geht es dann bei uns manchmal etwas hektisch zu.“
Zu den sozialen Aktivitäten des Unternehmens gehört die Teilnahme an der Rottenburger Initiative Unter Bürgern, die sich zum Beispiel für eine bessere Ausstattung von Schulen einsetzt oder junge Frauen für technische Berufe begeistert. Auch an den Umweltschutz denken die Eisenlohrs: „Um lange, ökologisch unsinnige Fahrtzeiten zu vermeiden und unsere Region zu unterstützen, haben die meisten unserer Zulieferer ihren Sitz im direkten Umkreis unseres Unternehmens.“ (www.plasmatechnology.de)
Green Outdoor: VAUDE Sport GmbH & Co. KG aus Tettnang
„Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Vor allem Frischluftfans, etwa Bergwanderer oder Radfahrer, sind auf passendes Outfit bei ihren Aktivitäten angewiesen. Die 2009 innerhalb der Familie an Antje von Dewitz übergebene VAUDE Sport GmbH & Co. KG aus Tettnang produziert und vertreibt Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung.
Der besondere Anspruch des Unternehmens: Die Produkte sollen funktional und, so weit möglich, ökologisch verträglich sein, um die Natur zu erhalten. Oder mit den Worten der 40-jährigen Unternehmerin: „Es geht um eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche im Unternehmen einbezieht. So konnten wir auch erreichen, dass wir seit diesem Jahr an unserem Firmenstandort klimaneutral sind.“
Viele Produkte sind mit der unternehmenseigenen Greenshape-Garantie für Umweltfreundlichkeit zertifiziert, das heißt sie bestehen aus nachhaltigen Materialien und sind ressourcenschonend hergestellt. Ein Prozent des damit erzielten Umsatzes geht an den WWF Deutschland.
VAUDE übernimmt darüber hinaus Verantwortung für die Region: So verhinderte das Unternehmen etwa die Schließung des Freibades Obereisenbach, indem es selbst Pächter wurde, die Attraktivität des Bades steigerte und durch die höheren Besucherzahlen die Gesamtkosten senken konnte.
Das Nachhaltigkeitskonzept von VAUDE ist aber nicht nur für Menschen und Umwelt gut – es bewährt sich auch am Markt. 2011 war das bisher erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. (www.vaude.com)
Die Klassenbesten: Yaez Verlag GmbH in Stuttgart
Als die späteren Gründer des Yaez Verlags – Janos Burghardt, Simon Keller und Michael Hartung – 2003 ihre erste Schülerzeitung entwickelten, hatten sie noch keine wirtschaftlichen Ambitionen. Sie wollten einfach nur selbst Medien produzieren. Doch spätestens seit 2008 hat sich das ehemalige Schülertrio mit der Gründung des Yaez Verlags zu einem erfolgreichen, auf Jugendkommunikation spezialisierten Dienstleister gemausert. Heute beschäftigt der Verlag 14 Mitarbeiter und gibt unter anderem die Jugendzeitung YAEZ mit einer Auflage von 375.000 Exemplaren heraus. Die meisten Projekte bestehen aus einem Medien-Mix, beispielsweise wird eine Zeitschrift von einem Facebook-Auftritt und Video-Clips begleitet.
Einen großen Teil ihres Umsatzes erzielen die Gründer durch Anzeigen, mit denen Unternehmen Auszubildende suchen. „Unseren Erfolg“, so Burghardt, „sichert aber vor allem die hohe Qualität des redaktionellen Angebots.“ Nur auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die Produkte von den Verantwortlichen in den Schulen positiv angenommen und zur Verteilung freigegeben werden.
Zur Akzeptanz verhelfen auch Projekte wie zum Beispiel der in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg entwickelte Lehrerordner Börsenwissen, der kostenlos für den Einsatz im Unterricht abgegeben wird. Zusätzlich hat sich der Yaez Verlag als Dienstleister im Bereich der Jugendkommunikation positioniert und hilft Unternehmen wie zum Beispiel Bosch und Daimler, mit modernen Medien den Kontakt zu Jugendlichen aufzubauen und zu halten. (www.yaez-verlag.de)